Meine Mission ist, gemeinsam mit akademischen Startups die Zukunft von morgen zu gestalten und Wissenschaftler*innen bei der Entwicklung vom Wissenschaftler*in zum/r Unternehmer*in zu unterstützen.
Wie aus einem Wissenschaftler ein Unternehmer wurde
Im Jahr 2016 stand ein Wissenschaftler im Türrahmen meines Büros und wollte zur mir in die Erstberatung. Er war Mitte 30, von der Statur eher schmächtig mit schütterem Haar. Seine Nase stütze eine randlose Brille, die dem rundlichen Gesicht wenig Kontur gab.
Wir gingen in einen kleinen Besprechungsraum, wo er mir gegenüber auf einem Stuhl Platz nahm. Er wirkte nervös und unsicher in seiner Körpersprache, was ich eher auf seine Schüchternheit zurückführte.
Zu Beginn der Beratung fragte ich nach seinen Erwartungen und Zielen an unser gemeinsames Gespräch. Was wollte er wissen? Wobei konnte ich ihm helfen? Warum hat er die Gründungsberatung aufgesucht?
Mit leiser Stimme erzählte er mir, dass er eine Einschätzung zu seiner Idee von mir haben möchte. Er sei sich unsicher, ob das was er sich vorstellt, überhaupt Sinn ergibt und ob man mit der Idee Geld verdienen kann.
Die Idee
Er sei Informatiker und hat im Rahmen seiner Dissertation eine eigene Computersprache entwickelt, um Computerchips schneller zu machen. Seine Computersprache sei viel effizienter und ermöglicht dadurch die Verbesserungen im verglichen um damaligen Stand der Technik.
Wie hättest du wohl in diesem Moment seine Idee bewertet?
-Ich jedenfalls war anfangs skeptisch.
Also begann ich die Idee zu hinterfragen: Wie funktioniert die Computersprache? Welche Vorteile hat die Computersprache gegenüber anderen Computersprachen? Geht es um Chips, die neu produziert werden oder auch alte bereits verbaute Chips?
Der Wissenschaftler antwortete auf die letzte Frage, er könne alle Chips effektiver machen, auch die verbauten.
Ich so: "Wie meinst du das?"
Wissenschaftler: "Ich kann jeden verbauten Chip mit einem Softwareupdate schneller machen."
Ich: "Du erzählst mir gerade, dass du ALLE Chips, die JETZT verbaut sind SCHNELLER machen kannst????"
Er: "Ja"
Die Umsetzung
Ich konnte es kaum glauben. Da hatte also ein Wissenschaftler eine Sprache entwickelt, die so ein unfassbar großes Potenzial besaß, aber nicht erkannt wurde.
Wir haben verschiedene Verwertungsoptionen durchgesprochen und uns dann für die Gründung eines Startups entscheiden. Die Unternehmensgründung war nicht Teil eines festgelegten Plans, vielmehr war es das Ergebnis folgender Bedingung:
"Wenn ich die Fördermittel von EXIST-Forschungstransfer erhalte, dann gründe ich auf jeden Fall das Unternehmen"
Also schrieben wir den EXIST-FT Antrag und hofften auf eine positive Nachricht aus Berlin, die letztlich auch kam. Damit konnte sich der Wissenschaftler zu seinem Projekt committen und startete mit dem Förderprogramm in seine Selbstständigkeit.
Und was ist mit dir?
Diese Geschichte ist kein Einzelfall. Ich erlebe sie regelmäßig in unterschiedlichen Variationen. Da ich weiß, dass viel auf dem Spiel steht und der Weg zum Unternehmer*in nicht leicht ist.
Deshalb habe ich 2019 meinen Podcast "Working With Startups From Science" gestartet, um Gründern aus der Wissenschaft eine Stimme zu geben und ein persönliches und praxisnahes Bild der Startup-Szene zu vermitteln.
Neben dem Podcast sind zahlreiche weitere Formate entstanden, die dir helfen sollen, deine Idee umzusetzen oder mit deinem Startup erfolgreicher zu werden.
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