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Wie du mit der Ikigai-Methode deine Gründungsmotivation überprüfst.

Aus der Wissenschaft heraus zu gründen ist nicht leicht. Neben der Herausforderungen das eigene Produkt zu entwickeln, stehen eigentlich die individuellen Entscheidungen des Wissenschaftlers im Fokus.

Die meisten Science-Tech Startups werden mit Erkenntnissen gegründet, die am Ende einer Promotion entstanden sind. Das Problem ist, dass man am Ende der Promotion mit existenziellen Fragen konfrontiert wird: “Was will ich machen? Möchte ich in die Industrie? Oder doch lieber als Post-Doc arbeiten? Wie möchte ich in Zukunft leben? Möchte ich eine Familie gründen?”

Manchmal kann es schwierig sein, die richtigen Antworten auf diese Fragen zu finden, vor allem, wenn man durch die Promotion keine Zeit zum Nachdenken hatte. Entsprechend kurz ist das “Window of Startup-opportunity”, das charakteristisch für die Endphase der Promotion steht. 

Das “Window of Startup-opportunity” ist vergleichsweise kurz und liegt zwischen 12 und 18 Monaten vor dem vertraglichen Ende einer Promotionsstelle. Innerhalb dieses Zeitraums spielt die Startup-Gründung für viele Wissenschaftler*innen eine realistische Rolle.

Innerhalb dieses Opportunity-Windows, müssen Wissenschaftler*innen herausfinden und entscheiden, ob eine Startup-Gründung eine echte Karriereoption für sie ist.

Die Ikigai-Methode kann bei der Entscheidungsfindung und Analyse der Gründungsmotivation hervorragend helfen.

Um was geht es bei der Ikigai-Methode?

 
Ikigai ist eine Orientierungshilfe für mehr Glück und Lebensqualität im Leben und dient der Selbstreflexion. Frei übersetzt bedeutet Ikigai so viel wie “das, wofür es sich zu leben lohnt”.
 

Wieso ist Ikigai so wichtig für angehende Gründer*innen?

Ein Startup zu gründen, es aufzubauen und großzumachen ist keine einfache Aufgabe. Je sicherer du dir von Beginn an bist, WARUM du das alles tust, was du tust, desto erfolgreich wirst du mit deinem Startup sein.

Das liegt auf der Hand: Während andere bei den ersten Herausforderungen das Handtuch werfen, machst du weiter, weil du weißt, wofür du es machst. Um an das Zentrum der Glückseligkeit zu kommen, ist Ikigai die perfekte Methode.
 

Die 4 zentralen Fragen der Ikigai-Methode

  1. Was liebe ich? Was ist meine Leidenschaft?
  2. Worin bin ich besonders gut? Was sind meine Stärken?
  3. Wofür werde ich bezahlt? Womit kann ich Geld verdienen?
  4. Was braucht die Welt? Womit leiste ich einen Beitrag?
Stelle dir diese 4 Fragen als Kreise vor, die so angeordnet sind, dass sie sich überschneiden. Siehe Abbildung
Creative Leadership - mit Ikigai zur positiven Lebenseinstellung.
 
 
 
Zu allen 4 Fragen machst du ein Brainstorming und versucht so viele Ideen wie möglich zu sammeln. Versuche dich selbst nicht zu limitieren und lasse deiner Fantasie und Kreativität freien Lauf! Du solltest private- als auch berufliche Themen und Impulse notieren. Alles ist erlaubt!
 

Schnittmenge 1: Leidenschaft (Passion)

Wenn du etwas tust, was du liebst und du darin besonders gut bist, dann spricht man von einer Leidenschaft oder Passion. Alles geht dir leicht von der Hand und du kommst schneller in sogenannte “Flow-Zustände”.
 
Du erkennst das Flow-Gefühl, wenn du dein Zeitgefühl bei der Tätigkeit vergisst, die du gerade ausübst. Schaue dir deine Post-Its und Notizen an. Gibt es Überschneidungen? Erkennst du Tätigkeiten, die du mit Leidenschaft ausführst?
 

Schnittmenge 2: Beruf (Profession)

Wenn du in etwas gut bist und dafür bezahlst wirst, dann spricht man von einer Berufung bzw. Profession. Viele Menschen versuchen nicht umsonst ihr “Hobby zum Beruf” zu machen.
 

Schnittmenge 3: Berufung (Vocation)

Wenn du für etwas bezahlt wirst, was die Welt braucht, dann kann man davon sprechen, dass du dazu “berufen” wurdest.
 
Klar, das kommt nicht immer vor, aber viele Menschen, die sich zum Beispiel in sozialen Bereichen engagieren, verspüren ein ähnliches Gefühl.
 

Schnittmenge 4: Aufgabe (Mission)

Wenn die Welt etwas brauchst, was du liebst, dann hast du deine Mission bereits definiert.
 
Vor allem im Startup-Bereich ist es wichtig, dass sich alle Gründer darüber im Klaren sind, wo die Reise eigentlich hingeht und welche Mission das Startup erfüllt.
 

Zusammenfassung

Das Ikigai-Modell ist der erste Schritt, um seine eigene Selbstreflexion als Gründer*in zu beginnen. Am besten ist es, dass du die Ikigai-Methode erst mal auf dich persönlich beziehst.
 
Erst wenn du dir über dich selbst im Klaren bist, warum du ein Startup gründen möchtest, dann solltest du die Ikigai-Methode auf dein Startup übertragen.
 
Ich selbst nutzte die Ikigai-Methode in Trainings und Coachings mit Science-Tech Gründungen. Manchmal kann es nämlich hilfreich sein, einen externen Moderator dabei zu haben, der den Prozess begleitet.
 
Das Sichtbarmachen dieser vier zentralen Aspekte löst immer wieder bei Gründerteams Redebedarf aus und führt am Ende des Workshoptages zu einer transparenten Kommunikation im Team.
 
Probier es am einfach mal selbst aus!
Wenn dir der Artikel zu schnell ging, probiere doch meinem kostenlosen 12-tägigen E-Mail Kurs Teil aus oder buche den Ikigai-Workshop für Science-Tech Teams.